Schützenadler
Kalender der Schützengesellschaft Jena

Das Jahr 1940

17. Januar: (Mi) Mitgliederversammlung und Neuwahlen im Schieß­sport­verein von 1926: Wiederwahl von Georg Ullrich als Vereins­führer, Dr. Karl Wächter als Stell­vertreter, M. Stein als Schrift­führer, K. Wegel als Kassierer und K. Hain als Haupt­schieß­wart.
27. Januar: (Sa) Schießsportwettkampf der Schützen­gesell­schaft Jena auf den Ständen des Schieß­sport­vereins von 1926 in der "Rose".
2. Februar: (Fr) Klempnermeister Carl Irmer, Mitglied der Schützen­gesell­schaft seit 1911, ist im 64. Lebens­jahr ver­stor­ben. Die Feuer­bestat­tung ist am 6.2., die Schützen­kameraden treffen sich vor der Fried­hofs­kapelle.
11. Februar: (So) Die Priv. Schützengesellschaft Jena geht im Kleinkaliber- und Pistolenschießen in den ersten Fern­wett­kampf des Jahres.
18. Februar: (So) Arbeitstagung des Gaues Mitte im Deutschen Schützenverband. Dem Verband gehören 1.342 Ver­eine mit 609.000 Mitgliedern an. Im laufenden Jahr sollen die Schützenfeste wieder als wahre Volks­feste abgehalten werden, selbstverständlich in einer der Zeit entsprechenden einfachen und wür­digen Form.
24. Februar: (Sa) Kreismeisterschaften im Schießen mit dem Luftgewehr.
März: Mit der Einführung einer neuen Einheits­satzung für alle Gemein­schaften des NSRL wird u.a. der Vereins­führer nicht mehr gewählt, sondern bestellt. Die Mit­glieder der Vereine haben zwar ein Vor­schlags­recht, aus­schlag­gebend ist aber das Ein­ver­ständnis des Kreis­leiters der Partei.
3. März: (So) Gauschießen mit der Luftbüchse auf der vorbildlichen Stand­anlage des Jenaer Schieß­sport­vereins von 1926. Betei­ligung der Mann­schaften des Steiger­schützen­corps Erfurt, aus Gera (Gessental), der Fein­mecha­niker-Werke Erfurt, der Schützen­alters­riege des Turn­vereins Sonne­berg sowie des Schieß­sport­ver­eins Jena.
3. März: (So) Opferschießen des Deutschen Schießsportverbandes für das Winterhilfswerk 1939/40 auf den Ständen der Schützengesellschaft Jena am Kieshügel.
6. März: (Mi) Die Siegerehrung des Opferschießens findet ab 20 Uhr im Hotel "Zum Schwan" statt.
16. April: (Di) Aufruf an die Schützen: Der Gau­schützen­führer von Thüringen richtet einen Appell zur Metall­spende an alle Schützen­vereine: Selbst­verständlich ist natürlich, daß die Schießstände restlos entbleit werden. Aber auch die scheinbar nutzlosen Bronze- oder Messing­böller und Kanonen sowie die in den Schränken verstaubenden Becher, Pokale und Humpen sollen abgeliefert werden.
2. Mai: (Do) Im Jenaer im Hotel zum "Schwan" treffen sich die Schützenvereinsführer und Schießleiter zu der alljährlich stattfindenden Versammlung des Unterkreises Weimar Nord (Jena und Umgegend).
5. Mai: (So) Vereinsmeisterschaft der priv. Schützengesellschaft Jena im KK-Schießen, militärischer Anschlag, auf dem Schüt­zen­hof.
19. Mai: (So) Ab 8 Uhr Vereinsmeisterschaften der priv. Schützengesellschaft Jena im Kleinkaliber beliebiger Anschlag und im gebrauchsmäßigen Pistolenschießen.
7. Juni: (Fr) Kurt Kühne von der Priv. Schützen­gesellschaft Jena schoß am vergangenen Übungs­abend mit dem Wehr­mann­zimmer­stutzen in drei Anschlags­arten auf die zwölf­kreisige Scheibe ins­gesamt 177 von 180 mög­lichen Ringen.
8. Juni: (Sa) Der Deutsche Schützenverband hat beschlossen, seine National­mann­schaft aufzulösen. Als National­mann­schaft wird in Zukunft nur die Schützen­gruppe bezeichnet, die Deutsch­land in einem inter­natio­nalen Kampf vertritt. Diese Vertretung wird der Reichs­auswahl­mann­schaft entnommen, der acht bis zwölf Schützen in jeder Waffenart angehören.
14. Juni: (Mo) An der Westfront fällt im Gefecht bei Avocourt Hans Hell­mann für "F&V", die Schützen­gesell­schaft verliert in ihm einen ihrer besten Jung­schützen.
23. Juni: (So) Vereinsjugendmeisterschaft der Schützengesellschaft Jena.
7. Juli: (So) Unterkreismeisterschaften im Wehr­mann-Zimmer­stutzen auf den Ständen am Kies­hügel. Da sich nur Schüt­zen der Priv. Schützen­gesell­schaft Jena betei­ligten, fällt diese Meister­schaft fak­tisch kampflos an die Starter.
14. Juli: (So) In einer außerordentlichen Generalversammlung des Schießsportvereins von 1926 Jena werden die neuen Satzungen des NSRL. einstimmig angenommen und beschlossen, den Verein in das Vereins­register eintragen zu lassen. Der bisherige Vereins­führer, G. Ullrich, wird wieder zur Bestä­tigung vor­ge­schla­gen, Stell­vertreter ist Studienrat Dr. Karl Wächter, Haupt­schießwart ist K. Hain, die erste Kampf­mann­schaft besteht aus Hofmann, Schneider, Stein und Ullrich. Anwesend ist bei dieser Veran­staltung der Unter­kreis-Schützen­führer Fritz Bauer.
14. Juli: (So) Unter der Leitung des Unterkreis-Schützenführers Fritz Bauer finden auf den Kleinkaliberständen in Jena-Lichtenhain die Wettkämpfe um die Meisterschaften des Unterkreises Jena statt. Es nehmen die Schützen­gesell­schaften aus Jena, Herms­dorf, Lobeda und Orla­münde, die Klein­kaliber-Vereine aus Weiß­bach, Zwätzen und Porsten­dorf, der Reichs­bahn- und Post­sport­verein Jena, sowie als Veran­stalter der TSM Otto Schott Jena teil.
14. - 21. Juli: (So-So) Veranstaltungen der Schützengesellschaft Kahla e. V. auf dem Gries, Mittwoch großer Kindertag. Das übliche Salut­schießen kann diesmal nicht statt­finden, da die Gesell­schaft ihre beiden Geschütz­rohre der Metall­spende zur Verfügung gestellt hat. Beim Königs­schießen erringt sich Kamerad Oskar Fiedler die Würde des Schützen­königs für 1940/41.
22. Juli: (Mo) Der Deutsche Schützenverband hat seine Nationalmannschaft neu aufgestellt und damit verkleinert [siehe Ein­tra­gung vom 8. Juni 1940]. Der neuen Aus­wahl­mann­schaft gehören in den ver­schie­denen Waffen­arten auch sieben Thü­ringer an: Gewehr: Richard Greiner, Erich Spörer (beide Zella-Mehlis), Pistole: Walter Krafft (Pößneck), Erich Krempel (Suhl), Rolf Herber (Weimar), Fritz Bucherer und Lothar Walther (beide Zella-Mehlis).
1. Sep.: (So) Gaumeisterschaftskämpfe mit dem Keinkaliber-Gewehr auf dem Kies­hügel in Jena.
21. + 22. Sep.: (Sa+So) Der Deutsche Schützenverband führt am Opfertag des deutschen Sports wieder auf allen Schieß­ständen sein öffent­liches Schießen durch, bei dem Jeder gegen eine Spende mit­schießen kann.
Die Schützen­gesell­schaft Jena eröffnet extra einen Schieß­stand im Rat­haus­durch­gang.
24. Sep.: (Di) Die zusammengefaßten Ergebnisse der Gau­meister­schaften der Thü­ringer Schützen, die in Jena, Gotha und Zella-Mehlis statt­fanden, werden ver­öffent­licht.
29. Sep.: (So) Abschießen der Schützengesellschaft Kahla, Scheibenkönig wird E. Blumentritt.
6. Oktober: (So) Die Deutschen Meisterschaften des Deutschen Schützenverbandes werden als Fern­wettkampf in vier ver­schie­denen Grup­pen durch­ge­führt und finden in München, Gera, Köln und Berlin statt. Die Gruppe "Mittel­deutsch­land" umfaßt die Sport­gaue Schlesien, Sachsen, Mitte, Thüringen und Nieder­sachsen und schießt in Gera.
13. Oktober: (So) Abschießen der Priv. Schützen­gesellschaft Jena auf dem Schüt­zen­hof am Kies­hügel, verbunden mit Preis­schießen. Bei der Sieger­ehrung im Hotel "Schwarzer Bär" wird der Königspreis (Kartonscheibe auf 175 Meter) an Alfred Röhr vergeben.
19. - 21. Okt.: (Sa-Mo) Länderkampf im Schießen gegen Ungarn in Budapest, Deutschland siegt überlegen mit 29 zu 19 Punkten.
21. Okt.: (Mo) Abschießen der Priv. Schützengesellschaft Stadtroda, bester Schütze ist Kam. Buchmann mit 63 Punkten.
24. - 26. Okt.: (Do-Sa) Dreiländerkampf im Schießen zwischen Deutschland, Schweden und Finnland in Berlin-Wannsee, ursprüng­lich mit Dänemark als Vierländerkampf geplant. Es siegt Finnland mit 302,5 Punkten vor Schweden (283,5) und Deutsch­land (255,0).
26. Okt.: (Sa) Anläßlich des Dreiländerkampfes werden auch die deutschen Meister­schaften mit dem Armee­gewehr aus­ge­tra­gen. Meister wird Walter Gehmann (Lübeck) mit 519 Ringen, es folgen auf den Rängen Richard Greiner (Zella-Mehlis, 509) und Jakob Brod (Ingol­stadt, 506).
3. Nov.: (So) Schießen auf dem Markt (Rathauspassage) anläßlich der 3. Straßensammlung.
11. Nov.: (Mo) Das Mitglied der Schützengesellschaft, Kupferschmiedemeister Konrad Pflug, verstirbt plötzlich im 49. Lebensjahr, Feuerbestattung am 14.11. nach­mittags ½4 Uhr. Sein immer einfa­ches und schlich­tes Wesen haben ihn all­seits beliebt gemacht. Er war auch Vorstands­mitglied der Fuchs­turm­gesell­schaft.
24. Nov.: (So) Die Priv. Schützen­gesell­schaft Jena war mit zwei Mann­schaften Klein­kaliber und einer Mann­schaft Sport­pistole in Gera und trug mit der dortigen Schützen­gesell­schaft einen Freund­schafts­wett­kampf aus.
30. Nov.: (Sa) Beginn der bis 15. Dez. dauernden Wochen der Fern­wett­kämpfe des Deutschen Schützen­ver­bandes.
8. + 15. Dez.: (So+So) Die Schützengesellschaft Jena schießt ihre Fernwettkämpfe mit dem Klein­kaliber­gewehr, Wehr­mann­gewehr und gebrauchsmäßiger Sportpistole ab.

Übrigens:

  • wurden in der Nacht zum 1. April nach 1918 erstmals wieder alle Uhren auf die Sommer­zeit vor­ge­stellt. Aller­dings erfolgten im Herbst 1940 und 1941 keine Rückstellungen der Uhren, so daß die Sommerzeit bis November 1942 durchgängig weiter galt.

Quellen: /JV/ - 1940, /JZ/ - 1940

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Jena, den 1. September 2015 -