Tafellied
zur
Fest-Tafel
der
der Schützengesellschaft zu Jena
Freitag, den 3. Sept. 1897.
| wahrscheinliche Melodie: Wohlauf, die Luft geht frisch und rein usw. | |
| Schon wieder ist ein Jahr dahin,
Wohin die anderen gingen, Drum wollen wir mit frohem Sinn Ein heit'res Lied heut' singen. Weg, Grillen, wie's in Zukunft geht Und wer das Scepter führet, Das Glück auf einer Kugel steht ||: Und sonderbar regieret. :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Und sonderbar regieret. |
Wenn auch ein Volk ist noch so klein,
So will regiert es werden, Es holt sich einen König ein Zu Fuße und mit Pferden. Man sieht sie jubelnd in der Stadt Durch alle Straßen wandern, Ein Jährlein, und sie haben's satt ||: Und holen einen andern. :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Und holen einen andern. |
| III | IV |
|---|---|
| Und heute in gewalt'ger Pracht,
Mit Purpur, Scepter, Krone, Da hat ein sich'rer Schuß gemacht Den König auf dem Throne. Daneben thront die Königin, Ein Diadem im Haare, Sie pflegen deutschen Schützensinn, ||: Hoch unserm Königspaare! :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Hoch unserm Königspaare! (Tusch!) |
Jetzt freut man sich in unserm Reich,
Bei Tag und Nacht zu wandern, Was man da wünscht, bekommt man gleich, Von einem geht's zum andern. Glas, Porzellan und Blechgeschirr, 's giebt Sauer, Süß für'n Magen, Willst schießen, trinken, gleich wird's Dir ||: Durch Grazien vorgetragen. :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Durch Grazien vorgetragen. |
| V | VI |
| Schaubuden, Cirkus, Hypodrom,
Luftschaukeln, Carouselle, Die geh'n zu hoch, da könnt' von ob'n – Wir Sachsen, wir sein helle! Da guck' ich lieber unten zu Den Äffchen und den Hunden, Wie freu' ich mich, bald wird nun Ruh' ||: Und Ordnung auch gefunden. :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Und Ordnung auch gefunden. |
Wie schön ein Fest, wie schön im Haus,
Wir wollen's nicht verhehlen, Da glaubt, wenn man nicht geht hinaus, Wird ganz bestimmt was fehlen! Doch Muttern lacht, was denkt sie doch? Ich sag's euch im Vertrauen: Wir folgen gern, ein dreimal Hoch, ||: Hoch unsern lieben Frauen! :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Hoch unsern lieben Frauen! |
| VII | VIII |
| Zu Nürnberg, in der Bayernstadt,
war deutsches Bundesschießen. Dank uns'rer Gilde, denn sie hat Sich glänzend dort erwiesen. Sie leerten manches Maßerl aus, Ja – und vor allen Dingen: Sie brachten schöne Preis' nach Haus, ||: Ein Hoch soll Ihnen klingen! :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Ein Hoch soll Ihnen klingen! (Tusch!) |
Wenn wir, kommt's nächste Jahr heran,
Thüringer Schießen halten, So steht zusammen, Mann an Mann, Die Jungen wie die Alten. Mit den Behörden Hand in Hand Laßt uns der Sach' uns weihen, So wirst du, Gilde und Vorstand ||: Stets blühen und gedeihen! :|| Valleri, vallera, valleri, vallera, Stets blühen und gedeihen! (Tusch!) |
| G. Rodigast. | |
| Buchdruckerei B. Engau, Jena. | |
| Quellen: | |
| Text: | Universitätsbibliothek Jena, Signatur: 8 Hist.lit.VI,138(32) |
| Melodiebeispiel: | www.ingeb.org - Wohlauf, die Luft geht frisch und rein… [Frankenlied] |
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Jena, den 20. April 2006 -