L i e d
zur
Festtafel der Schützengesellschaft
zu Jena
Freitag, den 7. August 1896.
| Mel.: Strömt herbei, ihr Völkerschaaren etc. | |
| Strömt herbei, ihr Völkerschaaren,
Her zu Jena's Schützenfest, Für die, die noch nicht da waren, Höchste Zeit, gleich kommt der Rest. Pluvius mag uns nun verschonen, Kommen milder Sonnenschein, ||: Wolltest reichlich nun belohnen, ||: Wirst doch auch beständig sein? |
Auf dem Festplatz fehlen leider
Viel zu seh'n und Publikum, Wenn die Saale stieg so weiter, Kam auch mehr im Wasser um. Tafeln, Bänke, Zuckerbuden Und verschied'nes Allerlei ||: War gerettet vor den Fluthen ||: Des Hochwassers Nummro Zwei. |
| III | IV |
|---|---|
| Nicht mit Donner und mit Blitzen
Kam es, weil Fortuna spricht: "Hört mal, meine Jen'schen Schützen, Euch verlaß' ich niemals nicht, Weil im Wettkampf um die Ehre Gabt Ihr reiches Zeugnis doch!" ||: Walthershausen, Leipzig, Gere, ||: Jena's Schützen dreimal hoch! (Tusch!) |
Ueberall, in Ost', Süd', Westen,
Ueberall sind wir bekannt, Hoch im Norden wohl am besten, Tief im Eis und ödem Land. Dän'mark, Schweden und Norwegen, Auskunft man erhalten kann: ||: Ueberall "zum wahren Segen" ||: Trifft man Jen'sche Schützen an. |
| V | VI |
| Ach! auf nassen grünen Wiesen
Ist nicht gut spazieren geh'n, Um das liebe Vogelschießen Aus der Ferne anzuseh'n. Aengstlich ist's, zur Insel treten, Wo man Feuerwerk probirt, ||: Frösche, Schwärmer und Raketen ||: Sammt dem Haus sind explodirt. |
Hier in unserm Schützenreiche
Hat uns Wilhelm gut regiert, Hat mit Milde, klug und weise Krone, Scepter, Stern geführt. Legt's nun ab, nicht ohne Schmerzen, Es beginnt ein and'res Jahr, ||: Jubelnd tön' aus frohen Herzen: ||: Hoch das neue Königspaar! (Tusch!) |
| VII | VIII |
| Wer trägt zu des Festes Freude
Stets den größten Antheil bei, Zärtlich liebend, uns zur Seite, Nur voran, auch wo es sei? Die an unserm Glück mit bauen, Sorgend schaffen in dem Haus, ||: Es sind unsre guten Frauen, ||: Dreimal Hoch! bringt ihnen aus! |
Du mein Jena, hochgepriesen,
Vielbesung'nes Saal-Athen, Wollt'st ferner, wie bewiesen, Hand in Hand treu zu uns steh'n. Pflegend Freundschafts Harmonien, Bringt uns Glück und Segen h'rein, ||: So wird unser Bund erblühen, ||: Wird dann wachsen und gedeih'n! (Tusch!) |
| Unserm lieben Schützenbund und den Leitern desselben, unserm allverehrten Haupmann Hartung und Schützenmeister Röhr ein dreifach brausendes Hurrah! | |
| G. Rodigast. | |
| Buchdruckerei B. Engau, Jena. | |
| Quellen: | |
| Text: | Universitätsbibliothek Jena, Signatur: 8 Hist.lit.VI,138(31) |
| Melodiebeispiel: | www.ingeb.org - Strömt herbei, ihr Völkerscharen… |
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Jena, den 20. April 2006 -