Mel.:
Wo Muth und Kraft etc. |
- Dreihundertfünfzig Jahre schon entschwanden,
Als um zu wahren Ehre, Hab und Gut
Die Väter sich zu Schutz und Trutz verbanden
In Zeiten der Gefahr mit deutschem Muth.
Der Vaterstadt zum Schilde
Stand damals ihre Gilde
- Und Blut und Leben wurden unverzagt,
Für deutsches Recht, für deutsche Ehr' gewagt.
|
- Vorüber nun sind jene finstern Zeiten,
Die Sonne der Civilisation
Zertheilte das Gewölk nach allen Seiten,
Der schöne Traum vom hehren deutschen Thron
Erfüllte sich im Glanze
Nach heißem Kriegestanze
- Wacht nun Germnia mit starkem Schwert,
Schützt ihre Söhne, schützt Haus und Herd.
|
III |
IV |
- Treuein'ge Kraft der Väter rief in's Leben
Hervor einst unsre Schützenbruderschaft;
Treueinigkeit soll immerdar erheben
Die Gilden all' mit rechter deutscher Kraft.
Fest woll'n wir, was die Alten
Einst schufen, uns erhalten.
- Drum füllt den Becher, hebt ihn hoch empor:
Hoch unser ganzes deutsches Schützencorps!
— (Tusch.) |
- Willkommen nun von Herzen, liebe Gäste,
Der Brudergruß, Ihr wacker'n Schützen all'
Die Ihr gekommen seid zum Jubelfete,
Sei Euch gebracht bei diesem Freudenmahl.
Und in den fernsten Zeiten
Mögt, Brüder, Ihr mit Freuden
- Gedenken dieser schönen Tage noch,
Von Herzen Euch ein donnernd Lebehoch!
|
V |
VI |
- Des Festes hohe Zier, die holden Frauen
Und Jungfrau'n all', die wir in dieser Stund'
So reich geschmückt an unsrer Seite schauen,
Sie sind das Edelste in unserm Bund.
Der deutschen Männer Zierde,
Die Frau'n in ihrer Würde —
- Erhebet, Freunde, Alle den Pokal —
Laßt leben hoch, hoch viele tausend Mal!
— (Tusch.) |
- Das letzte Hoch gilt unser'm deutschen Lande,
Dem theuren Land, dem jenes Herze schlägt,
Dem ewig uns die heiligsten der Bande
In Freud und Leid umschlingen unentwegt.
Als Grunstein der Gerechten,
Als Eck' den finstern Mächten —
- Füllt, Brüder, Eure Gläser bis zum Rand —
Blüh' und gedeih' das deutsche Vaterland!
— (Tusch.) |
Carl Nössig. |