Schützenadler

Tafel-Lied
der
Schützengesellschaft zu Jena
an ihrem Stiftungs-Feste
den 2ten Februar 1846.

Mel.: Wo zur frohen Feierstunde u.s.w.
Sehnend sich nach jenen Tagen,
Wo die Büchse wieder knallt,
Sieht der Schütz mit Mißbehagen
Weiß verschneiet Flur und Wald,
Weil ihn das Weiße allein nur entzückt,
Wenn's von der Scheibe entgegen ihm blickt
Plötzlich aus den trüben Stunden
Schallet froher Hörnerklang;
Rasch ist Büchs' und Schwert gefunden –
Horcht! was ruft die Berg' entlang?
Das sind Kanonen! ihr donnernder Mund
Thut ja gar festliche Freude uns kund.
III IV
Ja, es ist ein Tag der Weihe,
Hell umstrahlt von Festesglanz!
Schützenfreude, Bürgertreue
Winden ihm den Jubelkranz.
Denn er gebar Karl Friedrich, deß Land
Stets ihn voll Liebe hat Vater genannt!
Schützen, diese Liebe weihte
Uns den Tag zum Bundesfest!
Stoßet an, daß froh wie heute
Er uns oft noch singen läßt:
Heil unserm Großherzog! Heil Seinem Haus!
Heil unserm Bunde auf lange hinaus!
V VI
Ist's doch deutsche Bürgertreue,
Die uns heißt zusammenstehn,
Und uns alle Jahr auf's Neue
Läßt den schönen Tag begehn,
Den wir als freundlichen doppelten Stern
Grüßen mit inniger Liebe so gern.
Und so bliebe sie gehalten
Fest und treu die Schützenpflicht.
Stark, wie unsre wackern Alten,
Steh' der Schütz' und wanke nicht.
Ernst in der Treue und heiter im Spiel,
Brüder, so fehlen wir nimmer das Ziel!
Wilh. Treunert

Quellen:
Text: Universitätsbibliothek Jena, Signatur: 8 Hist.lit.VI,138(9)
Melodiebeispiel: www.ingeb.org - Wo zur frohen Feierstunde

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Jena, den 2. Februar 2006 -