Schützenadler

Tafel-Lied
der
Schützengesellschaft zu Jena
an ihrem Stiftungs-Feste
den 2ten Februar 1845.

Mel.: Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust. u.s.w.
Herbei, ihr Schützen, all' herbei
Zum festlich frohen Mahl!
Das Doppelglied wird bunte Reih'
Im hellgeschmückten Saal.
Im Stande dort die Büchse ruht,
Das Schwerd hängt an der Wand,
Weil sich der Schütze gütlich thut
Und nimmt das Glas zur Hand.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Und nimmt das Glas zur Hand.
So war es schon der Väter Brauch,
Und so soll's ferner seyn:
Ein wack'rer Schütze freut sich auch
Bei Rundgesang und Wein.
Im ernsten Männerspiele winkt
Ihm auch ein heitrer Sinn,
Und wo der volle Becher blinkt,
Da eilt er gerne hin.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Da eilt er gerne hin.
III IV
Wohl ruft mit ernstem Wort die Zeit,
Und wer verständ sie nicht?
Der wahre Schütze ist bereit,
Und kennet seine Pflicht.
Er nimmt die Büchse rasch zur Hand
und gfürtet um das Schwerdt
Für Freiheit, Recht und Vaterland
Und für den eignen Herd.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Und für den eignen Herd.
Doch wie mit echtem deutschen Muth
Ein heitrer Sinn besteht,
So auch der Schütze brav und gut
Und froh durch's Leben geht.
Er findet selbst im leichten Spiel
Des Strebens tiefern Grund;
Drum fehlte nie das rechte Ziel
Dem Deutschen Schützenbund.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Dem Deutschen Schützenbund.
V VI
Auf, jeder wackre Schütze hoch
Im deutschen Vaterland,
Den fest wie uns das Band umzog,
Das treue Schützenband!
Er sey gegrüßet nah' und fern,
Wo deutsches Lied erklingt.
Wo Brudersinn der Freude gern
Die vollen Gläser bringt.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Die vollen Gläser bringt.
In deutschem Muth, in deutscher Ehr',
In deutscher Lieb' und Kraft
Sey uns gegrüßt, du Bürgerwehr,
Du treue Kam'radschaft!
Ja, Allen soll in Brudertreu'
Ein Hoch geklungen seyn,
Die sich des alten Bundes neu,
Mit Bürgerschützen freu'n.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: Mit Bürgerschützen freu'n.
VII  
Und unserm Feste schalle auch
Ein Hoch aus voller Brust,
Der Väter alt-ererbtem Brauch,
Dem Denkmal ihrer Lust!
Es möge fort und fort bestehn
In alter Herrlichkeit,
Und wir uns, Freunde, immer sehn
So brüderlich wie heut.
 ||: Hei-da! Juch-he!
 ||: So brüderlich wie heut.
 
W. Treunert

Quellen:
Text: Universitätsbibliothek Jena, Signatur: 8 Hist.lit.VI,138(10)
Melodiebeispiel: www.ingeb.org - Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust

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Jena, den 2. Februar 2006 -