Schützenadler
Kalender der Schützengesellschaft Jena

Opferschießen des Deutschen Schießsportverbandes
für das
Winterhilfswerk 1934/35

29. Januar: Opferschießen für das Winterhilfswerk.
    Im Rahmen des Winterhilfswerks hat der Reichssportführer für den Deutschen Schießsportverband den 24. März als Tag des deutschen Schießsports bestimmt. Der Deutsche Schießsportverband hat für diesen Tag ein "Opferschießen für das Winterhilfswerk" angesetzt, an dem sich alle seine Vereine – etwa 12.000 – im ganzen Reich beteiligen. Der Ertrag dieser Wettkämpfe fließt dem Winterhilfswerk ohne Abzug zu. /JV/
16. März: Opferschießen für das Winterhilfswerk.
    Die Privilegierte Schützengesellschaft von 1304 zu Jena teilt durch ihren Vereinsführer Zippel mit:
    Um das Winterhilfswerk unseres Kanzlers und Führers nach Kräften bis zu Ende zu fördern, ver­an­stal­tet die Pri­vile­gierte Schützen­gesell­schaft von 1304 zu Jena in ihren ausgedehnten Ständen am Kieshügel ein groß angelegtes Wettkampf- und Opferschießen, zu dem alle nationalen Sportkämpfer eingeladen sind, so insonderheit die SA., SS., Stahlhelm, Kyff­häuser­bund, Luft­schutz­bund, Jagd­schutz­verein, Sport­vereine, die Polizei, die Studenten durch das Amt für Leibesübungen und nicht zuletzt die Innungen, die schon in den beiden Vorjahren zu den Zunftschießen aufgerufen wurden.
    Am Sonntag, dem 24., und Montag, dem 25. März, findet der Wettkampf statt, und zwar mit Klein­kaliber 5 Schuß, liegend freihändig.
    Als Siegespreise kommen zur Verteilung: 3 Plaketten für die drei besten Schützen, in Gold, Silber und Bronze, 9 Medaillen mit dem Bilde des Führers. Jeder Wettkämpfer erhält als Zeichen der Teilnahme eine Erinnerungsnadel mit der Aufschrift "Opfer­schießen 1934/35".
    Der Reichssportführer von Tschammer und Osten macht die Beteiligung allen Verbänden zur Pflicht.
    Die Privilegierte Schützengesellschaft ist mit der Durchführung des Opfer­schießens beauftragt und läßt den einzelnen Verbänden noch besondere Einladungen mit Bekanntgabe aller Bedingungen zugehen. - Der Vereins­führer: Zippel. /JZ/ (/JV/)
20. März: Winterhilfs-Schießen 1934/35.
    Ich bitte alle eingeladenen Formationen, Verbände u. Innungen Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr pünktlich zur Stelle zu sein. Die Mitglieder der Gesellschaft haben ½10 Uhr vollzählig in Uniform zu erscheinen - Zippel. /JZ/ (/JV/ - 22.03.1935)
25. März: Opferschießen in Jena für das Winterhilfswerk 1934/35.
    Zum Besten des Winterhilfswerk veranstaltet gegenwärtig die Privilegierte Schützengesellschaft Jena von 1304 auf ihren vorbildlich angelegten und ausgedehnten Schießständen am Kieshügel ein vom Reichs­sportführer von Tschammer und Osten für das ganze Deutsche Reich angeordnetes großes Wett­kampf­schießen, zu dem alle Formationen der SA. und SS., der NS. Front­kämpferbund (Stahlhelm) und Kyff­häuser­bund, der Reichs­luft­schutz­bund, die Jagd­schutz­vereine, Sport­vereine, Polizei, Innungen und die Studenten­schaft einge­laden sind.
    Der gut vorbereitete Schieß-Wettkampf wurde am Sonntag vormittag um 10 Uhr feierlich eröffnet. Schützen­major Zippel hielt nach einem drei­maligen Hurra auf den Schützen­könig Apel eine Ansprache, in der er auf die Anord­nung des Reichs­sport­führers hinwies.
    Nahezu 1600 Schützengesellschaften beteiligten sich am Opfer­schießen für das Winter­hilfs­werk. Auch die Schützen wollten mit allen Kräften dazu beitragen, daß den ärmeren Volks­genossen über die schwere Zeit hinweg­geholfen wird.
    Der Schützenmajor gab noch einige technische Erläute­rungen für ein vor­schrifts­mäßiges und gutes Schießen und fuhr dann fort: "Dieses Schießen soll auch den Wehr­gedanken in alle Schichten des Volkes tragen. Es erfüllt uns nun mit großer Freude, daß unser Führer und Reichs­kanzler Adolf Hitler trotz Versailles, Locarno und Genf durch die Wieder­einführung der allgemeinen Wehr­pflicht dem deutschen Volke die Wehr­hoheit und damit die Ehre wieder­gegeben hat. Nur der kann dieses Geschenk des Führers richtig ermessen, der selbst Soldat war und für sein Vaterland gekämpft und geblutet hat!"
    Der Redner schloß: "Möge die Vorsehung unseren Führer, der mit Weisheit und Kraft die Geschicke unseres Volkes lenkt, uns noch lange erhalten!" Mit einem begeistert aufge­nommenen dreifachen Sieg Heil auf den Führer, das deutsche Volk und Vater­land sowie das deutsche Schützen­wesen klang die Rede aus.
    Darauf übernahm der Obers­chützen­meister Bauer die Leitung des Schießens. Geschossen wird Klein­kaliber 50 Meter auf 12er Ringscheibe, 5 Schuß liegend freihändig. Es werden als Siegespreise für die drei besten Schützen 3 Plaketten in Gold, Silber und Bronze sowie 9 Medaillen mit dem Bilde des Führers verteilt. Außerdem erhält jeder Wettkämpfer eine Erinne­rungs­nadel mit der Auf­schrift "Opfer­schießen 1934/35". Heute, Montag, wird das Opfer­schießen zu Ende geführt. Am Abend um 9 Uhr findet die Sieger­verkündigung im Saale des Schützen­hofes statt.
    Mit dem Opfer­schießen für das Winter­hilfs­werk verbindet die Pri­vile­gierte Schützen­gesell­schaft ihr diesjähriges Anschießen mit Preis­schießen, womit sie ihr viel­seitiges Übungs- und Sport­schießen für 1935 eröffnet.   "Gut Schuß, Heil!"     -t- /JV/
25. März: Opferschießen für das Winterhilfswerk.
    Die Privilegierte Schützengesellschaft von 1304 zu Jena veranstaltet gegen­wärtig auf ihren vorbild­lichen und ausge­dehnten Schießständen am Kieshügel ein großangelegtes Wett­kampf­schießen zum Besten des Winterhilfswerks, zu dem die Formationen der SA. und SS., der NS. Front­kämpferbund (Stahl­helm), Kyff­häuser­bund und Luftschutzbund, die Jagd­schutz­vereine, Sport­vereine, Polizei, Innungen und die Studenten­schaft einge­laden sind. Der Reichs­sport­führer von Tschammer und Osten hat dieses Opfer­schießen, das gleichzeitig im ganzen Deutschen Reiche durch­geführt wird, den Wehr- und Sport­ver­bänden zur Pflicht gemacht.
    Am Sonntag Vormittag 10 Uhr wurde der Schießwettkampf feierlich eröffnet. Trotz des kurz zuvor niedergegangenen Regengusses und wolkenverhangenen Himmels waren die SA.-Formationen und die sonstigen Verbände sowie die Privilegierte Schützengesellschaft pünktlich angetreten. Der Schützen­major Zippel, umgeben von seinem Adjutanten Bennin und dem Schützen­könig Apel, brachte zunächst ein drei­maliges Hurra auf "Seine Majestät" den Schützen­könig aus und hielt dann an die Gäste und Kame­raden eine Ansprache, in der er den Sinn und Zweck des Opfer­schießens erläuterte, aber auch die Bedeutung des Schießens für die Wehr­haftigkeit im allgemeinen hervorhob. Er gedachte dabei der letzten politischen Ereignisse und schloß mit einem begeistert aufge­nommenen Sieg Heil des Dankes an den Führer für die wieder­erlangte Wehr­hoheit und damit die Ehre des Reiches. — Darauf übergab der Schützen­major das Schießen dem Ober­schützen­meister Bauer.
    Um das Schießen anziehend zu gestalten, werden für die drei besten Schützen 3 Plaketten in Gold, Silber und Bronze und 9 Medaillen mit dem Bilde des Führers verteilt. Jeder Wettkämpfer erhält außerdem eine Erinne­rungs­nadel mit der Auf­schrift "Opfer­schießen 1934/35". Geschossen wird Kleinkaliber 50 Meter auf 12er Ringscheibe, 5 Schuß liegend freihändig.
    Das Opferschießen wird heute, Montag, fortgesetzt. Am Abend findet die Sieger­verkündigung im Saale des Schützen­hofes statt.
    Mit diesem Winterhilfssschießen wird das Anschießen mit Preis­schießen verbunden und damit das viel­seitige Übungs- und Sport­schießen der Schützengesellschaft für 1935 eröffnet. Das Gauschießen findet in Zella-Mehlis statt. /JZ/
27. März: Privilegierte Schützengesellschaft Jena von 1304.
Opferschießen für das Winterhilfswerk 1934/35.
    Das Schießen wurde am Montag zu Ende geführt. Am Abend fand im Saale des Schützenhofes die feierliche Siegerverkündigung und Preisverteilung durch Schützenmeister Zippel statt. Die drei besten Schützen erhielten von der Schützengesellschaft Plaketten in Gold, Silber und Bronze. Für die übrigen Sieger waren Medaillen mit dem Bild des Führers sowie für jeden Teilnehmer eine Erinnerungsnadel gestiftet. An das Winterhilfswerk konnten 111 M und an das Sportkartell Jena (Hilfsfonds für den deutschen Sport) als Sportgroschen 10,10 M abgeführt werden.
    In der Himmelfahrtwoche findet das Gauschießen in Zella-Mehlis statt.
            Opferschießen
    Kleinkaliber, 50 Meter, 5 Schuß, liegend freihändig: 1. Reuter (25/III R. 94) 58 Ringe, 2. Braune (Priv. Schützenges.), 3. Zeine (Sturmführer SA.-Standarte 235), 4. Dietze (Nachr. 2/42) je 57 Ringe, 5. Jahn (Priv. Schützenges.), 6. Maß (Sturmbann I/235) je 56 Ringe, Jahn (Verein ehem. 24er), Hellmuth (Stab III/R. 94), Adler und Heinz (Priv. Schützenges.), Schröpfer (2/M. 42), Hahn (Sturmbann V/235), Kamprad (3/I 235) je 55 Ringe.
            Anschießen mit Preisschießen 1935
    Großkaliber, 175 Meter, Freihand, 3 Schuß auf 20er Ringscheibe: Bohne, Karl 54 Ringe, Heinz, Edwin 53 Ringe, Schnerr, Paul 52 Ringe, Schönfeld, Max 50 Ringe.
    Großkaliber, 175 Meter, Auflage, 3 Schuß auf 20er Ringscheibe: Ludwig, Walter und Bauer, Fritz je 56 Ringe, Brendel, Hermann 54 Ringe, Braune, Albin und Mankel, Fritz je 53 Ringe, Hundertmark, Gustav 52 Ringe, Kleinholz, Fritz, Bennin, Karl, Börner, Otto je 51 Ringe.
    Kleinkaliber, 175 Meter, liegend freihändig, 3 Schuß auf 20er Ringscheibe: Arpert, Roland 36 Ringe, Bohne, Karl und Dietze, Werner je 35 Ringe, Martin, Paul und Hundertmark, Gustav je 34  Ringe, Bicking, Karl und Braune, Albin je 33 Ringe.
    Pistole, 50 Meter, 20er Ringscheibe: Trübner, Ernst 51 Ringe, Rudolph, Johannes und Bohne, Karl je 50 Ringe. /JZ/ (/JV/)
    Außerdem wurden folgende Wandersterne ausgeschossen. (Jeder Sieger erhält den betreffenden Wanderstern auf ein Jahr):
    Knabe-Stern: 2 Schuß Karton, 175 Meter Auflage mit einem 216 Teiler. Sieger: Kleinholz, Fritz.
    Ferner wurden 10 Geldpreise verteilt.
    Grellmann-Stern: Pistole 15 Schuß. Sieger: Rudolph, Johannes. 212 Ringe (außerdem 4 Geldpreise).
    Oswald-Stern: Klein-Kaliber, 50 Meter, Freihand, 15 Schuß, 3 Stellungen. Sieger: Polensky, 136 Ringe (außerdem 4 Geldpreise). /JZ/

Quellen: /JV/ - 1935, /JZ/ - 1935

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Jena, den 24. April 2015 -