Schützenadler
Kalender der Schützengesellschaft Jena

Zusammenschluß
der Priv. Schützengesellschaft Jena 1304
und der Jenaer Scharfschützen

9. Mai 1934: Schützenhauptmann Zippel konnte am 7. Mai einen schönen Erfolg feiern, nämlich den Zusammen­schluß der beiden großen Schützen­gesell­schaften in Jena im Sinne des großen national­soziali­stischen Gedankens.
    Bereits als vor Jahren Schützenhauptmann Zippel das Kommando der alten Privile­gierten von 1304 übernahm, war es sein sehn­lichster Wunsch, alle nationalen Schieß­sport­kämpfer zusammen­zuschließen, um die besten Schützen zu noch besseren Lei­stungen anzu­eifern. Aber nicht nur Zusammen­schluß war des Haupt­manns Ziel, er strebte auch mit Eifer danach, die Jugend im Schieß­sport auszu­bilden. "Ueb' Aug' und Hand fürs Vater­land" war seit 630 Jahren und bleibt auf ewig der Wahl­spruch der Jenaer privile­gierten Schützen.
    Die Vorzüglichkeit der Stände beweist auch die Tatsache, daß die Firma Carl Zeiß ihre schieß­tech­nischen Erfin­dungen dort auspro­biert und daß der Jagd­schutz­verein während der Schonzeit seine Uebungs­schießen hier durch­führt. Eine offene Tür finden hier alle aufrechten Kämpfer fürs geeinte deutsche Vater­land.
    Hauptmann Zippel führte in seiner aus Anlaß des Zusammen­schlusses der beiden Schützen­gesell­schaften gehaltenen Rede u.a. aus: "Wir reichen uns die Hände zu einem festen Bunde wahrer Kamerad­schaft und edler deutscher Schützen­brüder­lichkeit, wir geloben in dieser Stunde erneut unserm Führer Adolf Hitler, als echte deutsche Männer unsere Pflicht zu erfüllen, die Ehre des deut­schen Volkes und Vater­landes zu schützen und zu vertei­digen, wir geloben, uns restlos hinter unsern Führer zu stellen."
    Es sei zum Schluß noch darauf hinge­wiesen, daß die nationale Erhebung im vorigen Jahre der Privi­legierten Schützen­gesell­schaft Veran­lassung gab, das vor mehreren hundert Jahren geübte Zunft­schie­ßen, das nunmehr wieder alljährlich statt­finden soll, wieder aufleben zu lassen. Mit Stolz trug der Ober­meister der Sieger­innung die wert­volle Zunft­kette, ein Meister­werk Jenaer Gold­schmiede­kunst, beim Umzug an natio­nalen Volkstag. Der Zunft­becher, der all­jähr­lich mit der Kette als Wander­preis dem besten Schützen über­reicht wird, ist eine Erinne­rungsgabe des verstor­benen Groß­herzogs Karl Alexander von Weimar. /JV/

Verschmelzungs-Hauptversammlung
der Priv. Schützengesellschaft Jena von 1304
und der Jenaer Scharfschützen e.V., im Schützenhof zu Jena
am 7. Mai 1934.

25. Mai 1934: (Fr) Die Jenaer Scharfschützen mußten den von der Stadt gepachteten alten Militärschießstand auf­geben. Es wurden Ver­hand­lungen mit der Priv. Schützen­gesells­chaft Jena wegen Mit­benut­zung des Schieß­standes ange­knüpft. Die Priv. Schützen­gesell­schaft war gern bereit ihre Schieß­stände mit zur Ver­fü­gung zu stel­len, machte aber gleich­zeitig den Vor­schlag, dem längst geheg­ten Wunsch nach einer Ver­schmel­zung näher zu treten. Nach­dem zwi­schen den Vor­stän­den bei­der Gesell­schaften über die wich­tig­sten Fra­gen Ver­hand­lungen statt­ge­funden hat­ten, fand am 7. Mai die Ver­schmel­zungs-Haupt­ver­samm­lung statt. Der I. Haupt­mann der Priv. Schützen­gesell­schaft, Willy Zippel begrüßte die Kameraden beider Gesellschaften, insbesondere die beiden Könige, Hermann Heinicke, Priv. Schützen­gesells­chaft und Albert Haubold, Jenaer Scharf­schützen. Alle Kame­raden erho­ben sich von ihren Plätzen, reich­ten sich die Hände und der I. Haupt­mann sprach fol­gen­des Gelöb­nis: &bdqo;Wir reichen uns die Hände zu einem festen Bunde wahrer Kame­rad­schaft und edler deut­scher Schützen­brüder­lich­keit, wir gelo­ben in dieser Stunde erneut unserem Führer Adolf Hitler, als echte deut­sche Männer unsere Pflicht zu erfül­len, die Ehre des deut­schen Volkes und Vater­landes zu schüt­zen und zu ver­tei­di­gen, wir gelo­ben, uns rest­los hinter unsern Führer zu stel­len."
    Als I. Hauptmann wurde Willy Zippel, Priv. Schützen­gesells­chaft und als II. Hauptmann Karl Bicking, bisher I. Hauptmann der Jenaer Scharfschützen, gewählt.
    Der bisherige II. Hauptmann Otto Machts, Priv. Schützen­gesells­chaft, wurde in Anbetracht seiner Verdienste für das deutsche Schützenwesen zum Ehrenschützenmeister mit Sitz und Stimme im Vorstand ernannt. Dann gab der I. Hauptmann Willy Zippel die Namen des neuen Beirats bekannt. Der Beirat ist so verteilt, daß er sich je zur Hälfte vom Vorstand der Priv. Schützen­gesells­chaft und der Jenaer Scharfschützen zusammenstellt.
Schwarz.    
/DSZ/    

Das Treuelied
Mel.: Der Gott, der Eisen wachsen ließ …

 
  1. Die echte deutsche Einigkeit,
    wir müssen sie beweisen,
    es war nun auch die höchste Zeit,
    die Bande zu zerreißen,
    die uns getrennt und ferne hielt,
    wir wollen werden Brüder
    :|: und wollen stehen Mann für Mann :|:
    :|: in Bund und Reih' und Glieder. :|:
  1. Seid einig, die ihr fandet euch
    im Herzen, Sinn und Wesen,
    damit sich jeder vor euch beug',
    weil jeder Zwist vergessen.
    Des Vaterlandes Wille ist,
    die Einigkeit zu pflegen.
    :|: Verdammt sei der, der nicht vergißt, :|:
    :|: was früher ist gewesen. :|:
 
  1. Ihr "deutschen Schützenbrüder"
              seid gegrüßt im neuen Bunde,
    so soll es klingen weit und breit
    und schall'n aus jedem Munde;
    dem Freund die Hand,
    dem Feind die Faust,
    für Deutschlands Ehr' und Freiheit.
    :|: Und wenn der Sturm die Luft durchbraust, :|:
    :|: wir bleiben fest in Ewigkeit. :|:
  1. Das Band, das uns zusammenhält,
    ist niemals zu durchbrechen,
    und wenn auch alles auf uns fällt,
    wir halten das Versprechen,
    wir bleiben treu dem neuen Bund,
    bis an das Lebensende,
    :|: und geben unsren Schwur nun kund, :|:
    :|: durch reichen unsrer Hände. :|:
  *
  Die Stärke liegt in der Einigkeit,
verdammt sei der, der sie entzweit.
 
Karl Aug. Bicking.    
/DSZ/    

Quellen: /DSZ/ - 25.05.1934 (Nr. 21) , /JV/ - 09.05.1934

[ 1934 ] [ Inhalt ]
<<<     Inhalt


Kritiken, Hinweise und Meinungen bitte per
eMail an den Autor

Jena, den 5. März 2015 -