Schützenadler
Kalender der Schützengesellschaft Jena

19. Thü­ringer Bezirks­schießen 1913
vom 24. bis 28. Mai in Jena

6. Dez. 1912: (Fr) Laut einstimmig in Erfurt gefaßten Beschlusses des Thüringer Schützenbundes findet im mächsten Jahre 14 Tage nach Pfingsten, vom 24. bis 28 Mai 1913, das Thüringer Bezirks­schießen in Jena statt. Das Protektorat dieses Festes hat seine Königliche Hoheit der Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar übernommen und auch die Erlaubnis zur Prägung der zum Ausschießen gelangenden silbernen Festmünzen mit seinem Bildnis gegeben. Die Vorbereitungen zu diesem Bundes­schießen haben bereits begonnen und werden die modernen eingerichteten Schießanlagen am Kieshügel zu diesem Zwecke noch eine bedeutende Erweiterung erfahren. Der Vorstand der Jenaer Schützengesellschaft wird bemüht sein, den vielen hunderten Schützenkameraden aus ganz Mitteldeutschland, die hier in unserer gastlichen Stadt zusammenströmen werden, einige recht fröhliche und genußreiche Tage zu verschaffen.
10. Jan. 1913: (Fr) Nach den gepflogenen Vorverhandlungen hat die Schützengesellschaft Jena gestern abend end­giltig den Beschluß gefaßt, das Thüringer Bezirks­schießen am neuen Schützenhof hier abge­hal­ten werden soll, und zwar vom 24.-28. Mai d. J. Der Bitte um Übernahme des Protektorats hat Großherzog Wilhelm Ernst bereitwillig und gern entsprochen, ebenso hat er die Einwilligung gegeben, daß sein Bild­nis auf den zu prägenden Festmünzen angebracht wird. Es wurden zur würdigen Vor­be­rei­tung des Bezirks­schie­ßens eine ganze Reihe von Ausschüssen gewählt, auch wurde ein wir­kungs­vol­les Plakat in Aussicht genommen, das den Hanfried mit Jena darstellt. - Anstelle des ver­stor­be­nen Rentners Schmidt wurde Maurermeister Machts als Kleinodienmeister gewählt.
19. Feb. 1913: (Mi) Zum 19. Thüringer Bezirks­schießen:
    Am Sonntag fand im neuen Schützenhof in Jena die Vorversammlung für das 19. Thüringische Bezirks­schie­ßen statt. ½1 Uhr eröffnete Medizinalrat Dr. Sterzing-Gotha die Versammlung. Anwesend waren 50 Kameraden. Aus sämtlichen Städten, die dem Bund angehören, waren Delegierte und noch andere Kameraden erschienen und nahmen an den Verhandlungen teil.
    Aus diesen ist folgendes hervorzuheben: Das Bezirks­schießen findet vom 26. bis 28. Mai in Jena statt. Es wurde jedoch dem Schießausschuß anheimgestellt, den 29. Mai hinzuzunehmen, falls der Andrang zu groß werden sollte. Da das Mitteldeutsche Bundesschießen in Mühlhausen ausfällt, sollen die Fest­schei­ben für den genannten Tag bis 3 Uhr offen gelassen werden. Es werden 33 Scheiben aufgestellt (300 und 175 Meter), ferner Pistolen- und Jagdscheiben, jedoch ist der Schießausschuß in der Lage, bei Bedarf weitere zwölf Scheiben aufzustellen, so daß die Gesamtzahl 45 beträgt. Die weiteren Punkte der Schießordnung wurden debattelos genehmigt. Zu Punkt Fahnenbandschießen lagen zwei Anträge vor: Büchsenschützengesellschaft Apolda und Schützengesellschaft Nordhausen. Hierüber entspann sich eine teil sehr lebhafte Debatte, an welcher sich die Vertreter der Städte Jena, Apolda, Erfurt, Gotha, Arnstadt, Nordhausen, Suhl, Meiningen und Dothen besonders rege beteiligten. Es wurde zwar scharf gegen die Anträge gesprochen, sie aber von den Antragstellern mit solcher Zähigkeit verteidigt, daß sie, wenn auch etwas in anderer Form, so doch im Prinzip fast einstimmig angenommen wurden. Es müssen nunmehr die Sieger des vorigen Jahres im Fahnenbandschießen 2 Proz. ihrer Ringe verlieren und werden so einrangiert, daß auch den anderen Gesellschaften Gelegenheit gegeben ist, einmal ein Fahnenband zu erringen. Für dieses Jahr sind der Wanderbecher und das erste Fahnenband ausgeschlossen. Der nächste Punkt betraf die Ehrengaben. Bei der günstigen Lage der Kasse wurden 450 Mk. für Ehrengaben vom Bund gestiftet. Hierauf bat Kamerad Haase-Arnstadt um eine Ehrengabe zu ihrem Schützenfest, welches die 50jährige Jubelfeier des Thüringischen Schützenbundes ist. Das Schießen ist für die Mitglieder des Thüringischen Schüt­zen­bun­des offen. Kamerad Haase lud zu reger Beteiligung ein. Als Ehrengabe wurden 50 Mk. verwilligt. Vorstandswahl: Medizinalrat Sterzing und Bäckermeister Bonsack-Gotha werden durch Zuruf wiedergewählt. Zweiter Antrag Apolda: Das Meisterschaftsschießen soll an einem Tage ab­ge­hal­ten werden. Hierzu teilt Sterzing-Gotha mit, daß vom Vorstand der Gothaer Schützen­gesell­schaft be­schlos­sen worden wäre, das Schießen nur am Donnerstag abzuhalten. Hierauf bringt der Vorsitzende ein Schreiben des Bundes­kassierers zur Verlesung, worin ausgeführt wird, daß in den meisten Fällen die Mitgliederzahlen sich in keinem Verhältnis zur Zahl der Bundeskarten befinden. Das Schreiben macht ganz besonders darauf aufmerksam, daß jede Person, welche auch nur einen Schuß im Stande abgibt im Besitze einer Zielerunfallkarte sein muß. Bei einem etwaigen Unfall lehnt die Bundes­kasse jede Zahlung ab. (Siehe Statut.) Der Vorsitzende ermahnte die einzelnen Gesellschaften zur größten Vorsicht in diesem Punkte. Unter Dankesworten schloß der Vorsitzende die Versammlung.
    Hierauf begaben sich die Teilnehmer zum gemeinschaftlichen Mittagessen. Hier begrüßte Schüt­zen­haupt­mann Beyer-Jena die Erschienen, die er ersuchte, für das Fest kräftig zu werben. Redner bedauerte, daß sich leder in den lettzten Jahren eine kleine Konkurrenz innerhalb des bundes gebildet habe. Obwohl der kleine Verband als Konkurrenz nicht ernstlich in Frage käme, könne er doch eine Zersplitterung im Thüriner Bund hervorrufen. Redner gab seiner ablehnenden Haltung gegen disen Verband Ausdruck. Schützenmeister Krause-Jena teilte mit, daß der Festzug einfach und kurz gedacht sei, um den schießenden Kameraden Gelegenheit zu geben, das Schießen voll ausnutzen zu können. Kamerad Große-Erfurt veranstaltete eine Tellersammlung zur Stiftung einer Ehrengabe, die 48,50 Mk. ergab. Hauptmann Beyer dankte den Kameraden für ihre opferfreudige Mitwirkung zum Gelingen des Festes und schloß mit einem Hoch auf den Thüringischen Schützenbund und dessen Führer.
8. Mai 1913: (Do) Unter dem Protektorat des Großherzogs Wilhelm Ernst findet, wie schon angekündigt, vom 24. bis 28. Mai in den bedeutend erweiterten Schießanlagen der Schützengesellschaft Jena das 19. Thüringer Bezirks­schießen statt. Zahlreiche Anmeldungen von Schützen-Korporationen aus ganz Thüringen und Mitteldeutschland sind eingegangen und viele Ehrenpreise in Aussicht gestellt, so daß ein reicher Gaben­tempel den glücklichen Schützen zur Verfügung stehen wird.
9. Mai 1913: (Fr) Zum 19. Thüringer Bezirks­schießen, das vom 24. bis 28. Mai in Jena stattfindet, hat Se. Kgl. Hoheit Großherzog Wilhelm Ernst einen Ehrenpreis gestiftet.
18. Mai 1913: (So) Jena.
19. Thüringer Bezirks­schießen 24.-28. Mai 1913 verbunden mit grossem Volksfest.
    Protektor: Seine Königliche Hoheit Wilhelm Ernst Großherzog von Sachsen.
        Programm:
    Sonnabend:
        Empfang der Schützen; Wohnungsbüro: "Hotel Deutsches Haus". Abends ½8 Uhr großer Zapfen­streich; ½9 Uhr Begrüßung im "Schützenhof"; Kommers.
    Sonntag:
        6 Uhr Großes Wecken; Empfang der Schützen; 11 Uhr Abmarsch des Schützenzuges vom Teich­graben; 1 Uhr Festbankett im Schützenhof; 3-5 Uhr Wettschießen; 8 Uhr Bekanntgabe der Sieger; Nachm. und Abends Konzert auf dem Festplatze und im Saale.
    Montag:
        Schießen; gemeinsames Mittagessen; abends 8 Uhr Generalversammlung, Konzert im Saal.
    Dienstag:
        Schießen; gemeinsames Mittagessen mit Damen und Ueberreichung der Fahnenbänder; ½9 Uhr Festball.
    Mittwoch:
        Schluß-Schießen; gemeinsames Mittagessen; 8 Uhr Verteilung der Preise; abends großes Brillant-Feuerwerk und Konzert auf dem Festplatze.
    Hierzu werden die Schützenkameraden und Freunde des Schützensportes höflichst eingeladen. Mit deutschem Schützengruß - Der Festausschuß.
20. Mai 1913: (Di) Von den Ehrengaben, die für das vom 24. bis 28. d. M. stattfindende Thüringer Bezirks­schießen bereits eingegangen sind, ist ein Teil ausgestellt in den Schaufenstern der Firma Karl Hufeld, Ecke der Leutrastraße und Rathausgasse. - Wer noch fernerhin durch Stiftung einer Ehrengabe seinen Namen mit der Veranstaltung ehrenvoll verknüpfen will, wird gebeten, dieselbe an Hoflieferant Nössig abzuliefern.
22. Mai 1913: (Do) An die Einwohnerschaft Jenas.
Nur noch wenige Tage trennen uns von dem am Sonnabend, den 24. Mai beginnenden Thüringer Be­zirks­schie­ßen verbunden mit großem Volksfest. Tausende von fremden Gästen und viele Hunderte von uniformierten Schützen aus Thüringen und ganz Mittel-Deutschland werden zu diesem für unser Jena seltenen Feste eintreffen. Wir richten deshalb an die verehrliche Einwohnerschaft Jenas die herzliche Bitte, ihre Häuser zu schmücken und namentlich durch Flaggen und Fahnen der Stadt ein festliches Gepräge zu geben. Auch die geehrten studentischen Korporationen möchten wir höflichst bitten, durch Aufstecken ihrer schönen Verbindungsfahnen zur Schmückung der Stadt mit beizutragen. Mit vor­züg­licher Hochachtung Der Festausschuß für das 19. Thüringer Bezirksschießen in Jena.
23. Mai 1913: (Fr) Die Zahl der im Hufeldschen Schaufenster in der Leutrastraße (Ecke Rathausgasse) ausgestellen Ehrenpreise für das Thüringer Bezirksschießen hat sich rasch so vermehrt, daß sie dort nur noch zum Teil Platz finden können; Aufsehen erregen namentlich auch die kostbaren Goldpokale, welche der Deutsche Schützenbund gestiftet hat.
24. Mai 1913: (Sa) Zum 19. Thüringer Bezirks­schießen,
über das Großherzog Wilhelm Ernst das Protektorat übernommen hat, sind hier, wie schon mitgeteilt, alle Vorbereitungen getroffen und alles ist festlich gerüstet zum Empfang der Teilnehmer, die morgen Sonn­abend zur Eröffnung erwartet werden. Großer Zapfenstreich und Kommers leiten das Fest morgen Abend ein, am Sonntag findet nach frühem großen Wecken am Vormittag 11 Uhr der Festzug statt. Nicht nur die Schützen werden dank den großartigen Anlagen und der Fülle kostbarer Ehrenpreise auf ihre Rech­nung kommen, sonder auch das große Publikum, denn mit dem Bezirks­schießen ist zugleich ein großes Volksfest, ein richtiges "Schützenfest" verbunden. Den fremden Schützen aber, die morgen und am Sonntag hier ihren Einzug halten werden, seien auch an dieser Stelle die besten Grüße entboten. Es wird ihnen in Jena, besonders auch in dem landschaftlich so herrlich gelegenen neuen Schützenhof mit seinen zahlreichen Schießständen, sicher gut gefallen, noch dazu im schönen Monat Mai.
24. Mai 1913: (Sa) Auch die elektrische Straßenbahn hat bereits Vorkehrungen getroffen, um den voraus­sichtlich star­ken Verkehr zum Thüringer Bezirks­schießen bewältigen zu können, und zwar auch unter Aus­deh­nung des Fahrplanes. Hinsichtlich alles Näheren vergleiche man die betr. Bekanntmachung im An­zei­gen­teil dieser Nummer.
24. Mai 1913: (Sa) Schützengruß zum 19. Thüringer Bezirks-Schießen in Jena am 25., 26. und 27. Mai 1913.
27. Mai 1913: (Di) Eingeleitet durch großen Zapfenstreich und Festkommers am Vorabend hat das Thüringer Bezirks­schießen am gestrigen Sonntag seinen Anfang genommen, begünstigt von schönem Wetter. Den Stra­ßen und Plätzen verliehen flatternde Fahnen, die zahlreich von den Häusern wehten, ein festliches Ge­prä­ge, das durch die bunt wogende Menge, die am Vormittag erwartungsvoll sich in den Hauptstraßen auf- und abbwegte, noch erhöht wurde; der Marktplatz war mit der städtischen Marktdekoration ge­schmückt. Besonders starkes Treiben herrschte natürlich am Holzmarkt und Teich­graben, wo sich all die Schützen­vereinigungen, die sich aus allen Gauen Thüringens in unserer Musenstadt eingefunden hatten, zum Festzug sammelten. Dieser setzte sich nach 11 Uhr in Bewe­gung, eröffnet durch Wagen, in deren erstem u.a. der Großh. Bezirksdirektor und 1. Bürgermeister Dr. Fuchs Platz genommen hatten, und geleitet von 4 Musikapellen, die flotte Marschweisen ertönne ließen, und mit einer Menge von Fahnen und Schildern der einzelnen vertretenen Schützen­ver­eini­gun­gen, welche abgesehen von der Länge des Zuges erkennen ließen, wie zahlreich die Beteiligung aus ganz Thüringen war. Den Beschluß bildete die Schützengesellschaft Jena mit ihren Trophäen. Der Zug bewegte sich durch die bekannt gegebenen Straßen, die von einer dichten Zuschauermenge umsäumt waren, nach dem Festplatz. Auf dem Schüt­zen­hof begann nach 1 Uhr das Festbankett. Großh. Bezirksdirektor Weimar, der die erste Ansprache hielt, schloß diese mit einem begeistert auf­ge­nom­me­nen Hoch auf Kaiser und Landes­herrn. Dann sprach 1. Bürgermeister Dr. Fuchs und führte folgendes aus:
    "Namens der Stadt und im besonderen Auftrag der Gemeindebehörden heiße ich die Thüringer Schüt­zen bei uns herzlich willkommen. 15 Jahre sind vergangen, seit Jena zum letzten Male die Ehre und die Freude hatte, daß das große Thüringer Bezirks­schießen sie Schützen unseres schönen Thüringer Landes in seinen Mauern vereinte. Seit jener zeit hat sich manches verändert hier, die Ausdehnung unseer Stadt ist gewaltig gewachsen, die Jenaer Schützengesellschaft hat sich außerhalb der Enge der Stadt an stolzer Bergeshöhe mit prächtigem Ausblick auf das uns allen so vertraute Saaletal ein Heim geschaffen, so vornehm und dabei so einladend und behaglich, daß es einem wohl wird, wenn man diese Räume betritt. Sie sehen, meine Damen und Herren, die äußeren Vorbedingungen für ein schönes Fest sind also hier bei uns in Jena vorhanden. Und wenn sie auch die alte Schale nicht mehr finden, ich meine das alte gemütliche Schützenhaus am rechten Saaleufer, so ist uns der Kern geblieben: Die sehen noch neben manchen neuen Männern eine ganze Reihe liebe late bekannte Gesichter - ich brauche hier nur auf unseren Schützenhauptmann Herrn Landtagsabgeordneten Beyer zu verweisen - und Sie können ver­sichert sein, daß der Geist der alten Jenaer Schützengilde, die 4 Jahrhunderte überdauert hat, noch der alte ist, nämlich die Gesinung deutscher Mannestreue, die festhält am Vaterland und an unserer mann­haften deutschen Schützensache. In diesem Sinne heiße ich Sie in unserem alten Jena, das heute sich im schönsten Fest- und Frühlings­schmuck zeigt, nochmals herzlich willkommen. Die Thüringer Schützen - unseren liebwerten Gäste - sie leben hoch, abermals hoch und zum dritten Mate hoch!"
    Weiter zog in Vertretung Sr. Magnifizenz des Prorektors Geheimrat Prof. Linck eine Parallele zwischen der Universität und dem Schützenwesen, die beide berufen sind, echt vaterländischen Sinn zu pflegen, und seine oft von seinem Humor gewürzten Asuführungen fanden stürmischen Beifall. Es toastete dann u.a. noch Medizinalrat Sterzing-Gotha auf die Stadt Jena, wofür seitens der Jenaer Schützen Herr Miehlke dankte, der frühere Oberbürgermeister Dr. Singer erwies sich als "Frauenlob", denn sein Toast galt den Frauen. Zum Schluß eröffneten die Ehrengäste auch das Schießen und dabei hatte unser 1. Bürgermeister Dr. Fuchs das Glück auf 300 Meter 8 Punkte zu erzielen- eine sehr respektable Leistung. Über den Festplatz bewegte sich nachmittags bis abends das Publikum in Scharen. War am gestrigen Sonntag das Wetter schon günstig, wenn auch der Himmel bedeckt, so strahlte heute die Sonne warm vom Maihimmel und hoffentlich bleibt solche Gunst der Witterung dem Thüringer Bezirks­schießen bis zu seinem Schluß beschieden!
28. Mai 1913: (Mi) Bei dem prachtvollen Wetter trafen auch am gestrigen Montag noch eine ganze Anzahl auswärtiger Schützen zum Thüringer Bezirks­schießen hier ein, so daß die Beteiligung ungemein rege ist. Ein großes Preiswettschießen fand heute Vormittag um drei kostbare Fahnenbänder statt, welche vom Thüringer Bezirks-Schützen-Verein, von den Schützenfrauen Jenas und von der Schützengesellschaft Suhl ge­stif­tet worden sind. Es nahmen daran teil 19 thüringische Schützengesellschaften, deren jede durch drei ihrer besten Schützen vertreten war, jeder hatte freihändig 10 Schuß auf 175 m Standscheibe und auf 175 m Feldscheibe abzugeben. Sämtliche Resultate der Schützen wurden dann zusammenaddiert und daraus das Ergebnis berechnet. Den ersten Preis errang mit 779 Ringen Suhl, den zweiten mit 743 Ringen Erfurt-Geratal, den dritten mit 714 Ringen trugen die Meininger Schützen davon, das Ergebnis muß als ein ungewöhnlich vorzügliches bezeichnet werden.
    Dann wurden von diesen 57 Schützen, die dabei geschossen hatten, die drei besten ermittelt, indem jeder 20 Schuß erhielt. Den 1. Preis bekam Goetz-Suhl (283 Ringe), den 2. Heynert-Erfurt (281) und den 3. Hohmann-Erfurt (280). Die Preise werden heute bei der Mittagstafel feierlich überreicht. - Bei der Generalversammlung des Thüringer Bezirks-Schützen-Vereins wurden einstimmig zu Ehren­mitgliedern ernannt Großh. Bezirksdirektor L. Weimar-Apolda, Geh. Hofrat Prof. Dr. Link-Jena (Prorektor im Studienjahr 1912/13), 1. Bürgermeister Geh. Ober­finanzrat Dr. Fuchs-Jena, Gemeinde­rats­vor­sitzen­der Insti­tuts­direktor Brauck­mann-Jena und der Vorsitzende und Mitgegründer des Deutschen Schützen­bundes Philipp-Nürnberg. Am Mittwoch abend wird die Verteilung der zehn ersten Ehren­preise auf jede Fest­scheibe erfolgen und zur Feier dieser Preis­verteilung Brilliant-Feuerwerk und Konzert auf dem Fest­platz stattfinden.
3. Juni 1913: (Di) 19. Thüringer Bezirks­schießen in Jena.
Die Preisverteilung fand, wie schon kurz berichtet, am Mittwoch abend auf dem neuen Schützenhofe in feierlicher Weise statt. Das Ergebnis wurde namens des Vorstandes des Thüringer Bezirks­schützen­ver­eines von Geh. Medizinalrat Dr. Sterzing-Gotha bekannt gegeben und dieser konnte dabei mit Genug­tuung feststellen, daß die Vorbereitung zum Bezirks­schießen durch die Schützengesellschaft Jena uneingeschränktes Lob verdient, daß die Anlage der Schießstände und die getroffenen Ein­rich­tungen geradezu muster­gültig waren und daß der Verlauf der ganzen festlichen Veranstaltung so wohlgelungen war, daß diese allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird.
    Nicht minder vorzüglich waren die Ergebnisse des Schießens

Anläßlich des 19. Thü­ringer Bezirks­schießens wurden eine Fest­pla­kette und eine Fest­medaille heraus­gegeben (<klick!> für größere Bilder):

Plakette Medaille

Quellen: /JV/ - 1913, /JZ/ - 1913,
Plakette und Medaille - Sammlung Verfasser.

Liste: Weitere Thüringer Bezirksschießen

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Jena, den 23. Februar 2006 -