Schützenadler
Kalender der Schützengesellschaft Jena

XIII. Deutsches Bundesschießen - 1900 - Dresden
diverse Zeitungsmeldungen

26. Januar: (Fr) Für das XIII. deutsche Bundes­schie­ßen, das in den Tagen vom 7. bis 15. Juli d. J. in Dresden ab­ge­hal­ten wird, ist das Fest­pro­gramm nunmehr fest­gelegt worden. Am Sonnabend, den 7. Juli findet Vormittag der Empfang statt, am Sonntag, den 8. Festzug, Mittag Festbankett in der Festhalle, danach soll das Kon­kur­renz­schie­ßen und Abends das all­gemeine Schießen beginnen. Vom Montag, den 9. Juli an bis Sonnabend abends 8 Uhr wird täglich von 7 bis ½1 Uhr und ½3 Uhr bis 8 Uhr geschossen. Mittwoch, den 11. Juli wird Vormittag von 10 Uhr an die General­versammlung des deut­schen Schüt­zen­bundes abgehalten. Für Sonn­abend, den 14. Juli ist ein Besuch der Bastei in Aussicht genommen. Sonntag, den 15. Juli wird vor­mittags die Preis­ver­teilung in der Fest­halle vor­ge­nommen. Aus dem Programm, das reiche Abwechs­lung an Kon­zerten, Kommersen und anderen festlichen Veran­stal­tungen bietet, geht hervor, daß alles aufge­boten werden soll, um den Schüt­zenden Aufenthalt in Dresden so angenehm als möglich zu machen.
21. Mai: (Mo) Dem für das 13. deutsche Bundes­schie­ßen in Dresden geplanten historischen Festzug, der sich Sonntag, den 8. Juli, Mittags durch die Straßen der Stadt nach dem Festplatz bewegen wird, liegt die Idee zugrunde, daß Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen nach der siegreichen Türkenschlacht bei Wien 1683 an der Spitze seiner tapferen, reich mit Beute beladenen Truppen in seine Residenzstadt Dresden einzieht. Der Sieg über die Türken, durch den das hartbedrängte, von Stahrenberg verteidigte Wien glücklich ent­setzt wurde, ist in Dresden eine volksthümliche Erinnerung: am Neumarkt steht der Brunnen, der damals zum Andenken an diese glorreiche Waffenthat errichtet worden ist und bei fast jeder öffentlichen Festfeier, an der der königl. Hof Theil nimmt, wird für diesen das jedem Dresdener wohlbekannte "türkische Zelt" auf­ge­schlagen. Dieses kostbare und geräumige Seidenzelt von fast unverwüst­licher Halt­barkeit fiel bei der Beute­theilung 1683 dem Kurfürsten Johann Georg zu, der außerdem noch als Schöpfer des beste­henden Sächsischen Heeres im Volke bekannt ist.

Quelle: /JZ/ - 28.01., 23.05.1900

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Jena, den 29. September 2014 -