2. November: | (Mi) Nachträge zu den Schilderungen der Einzugsfeierlichkeiten.
Weimar. Zur Nachfeier der festlichen Tage, welche den Einzug der neuvermählten Fürstenpaares bezeichneten, hatten sich die Bürgerschützen-Gesellschaften von zwölf Städten des Großherzogthums, Weimar, Jena, Apolda, Neustadt, Blankenhain, Dornburg, Bürgel, Auma, Triptis, Weida, Berka, Tonndorf, auf die Einladung durch die Weimarische, vereinigt, wozu später noch Remda kam. […] Im Bewußtsein solcher überlieferten Ehrenrechte und des Schutzes, den sie von jeher genossen haben, wenn auch die Zeit ihre Bedeutung verändert hat, waren die ehrenwerthen Schützen jener Städte in stattlicher Uniform, mit ihrem Hauptführer zu Pferd, am 30. Oktober hier versammelt und zogen um Mittag, nach alter Sitte unter festlichem Kanonendonner mit Musik in den Hof des Großherzogl. Residenz-Schlosses, um dem geliebten Fürstensohne auf ihre Weise Gruß und Ehrenbezeugung abzustatten. Nachdem sich die langen Reihen hier aufgestellt hatten, begab sich eine Deputation aus ihrer Mitte, hinauf in die Gemächer der höchsten Herrschaften und hatte die Ehre, einen (von Thorn in Jena) vortrefflich gearbeiteten, schweren silbernen Becher als Zeichen ihrer Huldigung zu überreichen. […] Die Schützen zogen hierauf in derselben Ordnung wieder hinaus in das Schießhaus und hielten hier ein trauliches Mittagsmahl. […] Als der Abend nahte, flammten auf dem freien Platze vor den Schießhause Pechpfannen auf, welche den Weg weithin erhellten, und die Fronte des Gebäudes selbst stand bald in gefälliger Beleuchtung. Der große Saal, welcher eine zahlreiche Versammlung zum Festballe aufnahm, war einfach, aber ansprechend ausgeschmückt […] Die höchsten Herrschaften geruhten auch hier, den Ball zu eröffnen, und belohnten den Kreis der Schützen mit der huldvollsten Herablassung. So kehrten diese Männer, soweit sie von den auswärtigen Städten gekommen waren, am folgenden Tage in die, zum Theil so ferne, Heimath zurück und nahmen das Bewußtseyn mit, daß sie für all' ihre aufopfernde Unterthanenliebe huldvolle Anerkennung bei der hochverehrten Landesherrschaft, Theilnahme und Freundschaft bei ihren Weimarischen Mitgenossen, Achtung und Ehre bei der übrigen Bevölkerung gefunden haben, wie sie mit Recht verdienen. Die freundliche Erinnerung, welche sie zurücklassen, möge ihre Begleiterin seyn! |
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2. November: | (Mi) Dank.
Der Schützenhof Weimar fühlt sich verpflichtet, den Schützenhöfen, die durch persönliches Erscheinen das schöne Fest unsrer Huldigung erhöhten, besonders den entferntern Schützenhöfen Weida, die in so großer Anzahl uns dennoch verehrten, herzlichen Gruß und Dank nachzurufen. Weimar den 31. Oktober 1842. Der Schützenhof Weimar. Kahlert, Büchner, Kurth. |
5. November: | (Sa) Die Büchsenschützen werden auf nächsten Dienstag Abends 6 Uhr zu einer Plenarversammlung auf dem Stadthause eingeladen.
Weimar den 4. November 1842. Das Vorsteheramt der Büchsenschützen-Kompagnie. |
5. November: | (Sa) Dank.
Bei dem schönen Feste, welches am 30. v.M. mehrere Schützenhöfe des Großherzogthums von nah und fern in der Residenzstadt vereinigte, war mir die Ehre zu Theil geworden, als Führer des Festzugs gewählt zu werden. Als solcher fühle ich mich gedrungen, der ehrenwerthen Schützen-Kompagnie zu Weimar für die uns zu Theil gewordene sehr freundliche Aufnahme, zugleich aber auch allen theilnehmenden Schützenhöfen, insbesondere den Weidaern, welche ungeachtet mancher erschwerenden Hindernisse unter ihrem braven Hauptmann Reimann sich so zahlreich eingefunden hatten, für ihre dabei bewiesene Anhänglichkeit und Ordnungsliebe meinen innigsten Dank hiermit offentlich auszusprechen. Jena den 2. November 1842. Dr. Ernst Weller, Schützen-Hauptmann. |
9. November: | (Mi) Nach der glücklichen Heimkehr von Weimars Festzug fühlen wir uns hoch verpflichtet,
sowohl Jena's verehrlichen Herren Schützen für die biedere Empfangnahme und bestmögliche Bewirtung,
als auch den schätzbaren Herren Schützen Weimars für die gastfreundlichen Aufnahme,
welche und zu Theil ward, und viele Aufopferung,
wodurch dieselben uns das frohe Fest um so mehr zu erhöhen gütigtst bemüht waren,
unsern ungeheuchelten Dank darzubringen!
Nur von der herzlichsten Freude beseelt, werden wir uns bis zum letzten Tage unsres Lebens des höchsten Festes erinnern können.
Weida den 4. November 1842. Die uniformierte Schützen-Compagnie. C. D. Reimann, Hauptmann. |
Quelle: /WZ/ - 30.10., 02.11., 05.11., 09.11.1842
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Jena, den 8. Februar 2015 -