Mel.: Frisch auf zum fröhlichen Jagen etc. | ||
11. November: | Zum heitern Martinsessen
Gehört ein heitres Lied; Der Wirth hat's nicht vergessen, Wie männiglich ersieht. ||: So wollen wir denn singen ||: Und trinken auch dabei. ||: Dem Fest vor allen Dingen ||: Das erste Gläschen sei. |
Der Doktor Martin lebe,
Der auch sein Tröpfchen trank, Und bei dem Saft der Rebe Pries Weiber und Gesang. ||: Er wußt' es wohl: die Freude ||: Gibt uns den rechten Muth, ||: Daß man im Lebensstreite ||: Dann auch das Seine thut. |
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Auch hielt er alle Gänse
- Man weiß es heute noch - Besonders ihre Schwänze Und ihre Schwingen hoch. ||: Draus nahm er sich die Waffen, ||: Womit er Tück' und Trug ||: Der hinterlist'gen Pfaffen ||: Totaliter erschlug. |
Von einer tücht'gen Feder
In einer tücht'gen Hand Wird früher oder später Die Lüge übermannt; ||: Und um der Thorheit Schanze ||: Zu stürmen frei und frisch, ||: Gilt mehr als Schwert und Lanze ||: Ein guter Federwisch. | |
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Drum mögen alle schreiben,
die nicht der Geist läßt ruh'n; Wir andern lassen's bleiben, Es gibt noch mehr zu thun. ||: Doch jeder darf sich freuen ||: Der treu erfüllten Pflicht; ||: Das Winseln und Kasteien ||: Will Doktor Martin nicht. |
Und was er hat gepriesen,
Wir preisen's heute noch; Schenkt ein zum Überfließen: Die Frauen leben hoch! ||: Es lebe Lieb' und Treue ||: Und echter deutscher Sinn, ||: Der Luthers Wort voll Weihe ||: Befolgt durchs Leben hin! | |
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Und Freud' und Freundschaft leben,
Sie lächeln hier so schön, Und wollen unser Streben Durch süßen Lohn erhöh'n. ||: Was auch die Leute reden ||: Von flücht'ger Jahre Tanz, ||: Wür wünschen einem jeden ||: Noch manche Martinsgans. |
Quellen: | |
Text: | Wilhelm Treunert: "Mein Gärtchen an der Saale : eine Sammlung poetischer Versuche"
Band 3, Frommann, Jena, 1862. |
Melodiebeispiel: | www.ingeb.org - Frisch auf zum fröhlichen Jagen… |
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Jena, den 8. November 2015 -